Hochbegabung

Hochbegabte stecken sehr oft in einem besonderen Dilemma: Sie sind ihrem Alter kognitiv weit voraus und werden deshalb häufig viel zu früh ins Erwachsenenleben eingebunden - aufgrund eigener Spezial - Interessen und eigener Resonanz.

Viele Hochbegabte haben wichtige Entwicklungsstufen gerade im Vorschulalter, dem eigentlichen Spielalter, nur im Zeitraffer absolviert. Sie haben sehr oft zu wenig grobmotorische Bewegungserfahrungen. Auch feinmotorische Kompetenzen fehlen häufig. Daraus erwächst die so  Handlungskompetenz im Alltag.

Hochbegabte Kinder fühlen sich oft unverstanden. Sie entwickeln eher emotionale Defizite, weil der Kontakt zu Gleichaltrigen erschwert ist. Wenn die Interessenslagen zu unterschiedlich sind, fühlen sie sich oft unglücklich und ggf. auch einsam in ihrem selbst gewählten "Elfenbeinturm der Wissenschaft".

Fasziniert von Spezialgebieten verbleibt zu wenig Zeit für den Aufbau komplexer Wahrnehmungsleistungen in den eher schwächeren Lernbereichen.

Hochbegabte Kinder lernen sehr früh, dass es außergewöhnlich viel Anerkennung für herausragende Leistung gibt. Diese sehr einseitige Wahrnehmung und Fokussierung auf eingegrenzte Leistungsaspekt lässt sie nicht ahnen, dass und vor allem wie sich Anerkennung jenseits von besonderer Leistung kreieren lässt.

Ganzheitliche Konzentrations- und Lernförderung erarbeitet fehlende Wahrnehmungsleistungen bewusst auch in den an sich schwächeren Lerngebieten.

So können Hochbegabte aus diesem unlösbar scheinenden Dilemma herausfinden und erwerben Handlungskompetenz auf allen Ebenen. Erst dann können sie das eigentliche Potenzial ihrer außergewöhnlichen Begabung ganzheitlich nutzen. Dies ist im Rahmen einer gelungenen Persönlichkeitsentwicklung hochbegabter Kinder von zentraler Bedeutung für wirklichen Schulerfolg, vor allem aber für wahrhaften Lebenserfolg auf allen Ebenen.